In der Gemeindeverwaltung sind viele Nachfragen zu der nicht geplanten Baustelle von SuedLink an der K 34 zwischen dem Gut Mönchhof und der Kreuzung nach Weidenhausen/Eltmannshausen sowie zur Arbeitssicherheit und zu den Bauzeiten/Baulärm eingegangen. Das Projektbüro SuedLink TransnetBW GmbH hat uns auf Nachfrage folgende Antwort dazu gegeben, die wir als Information veröffentlichen:
Bei den Arbeiten an der Q 114 ist Bohrspülung an die Oberfläche gelangt. Das ist ein bekanntes Phänomen, das bei Horizontalbohrungen auftreten kann.
Warum kommt es zum Bohrspülaustritt ?
Bei Horizontalbohrungen wird unterirdisch ein Bohrkanal erstellt. Die Bohrspülung hält den Bohrkanal offen und transportiert Gesteinsmaterial ab.
In bestimmten Bodenverhältnissen – etwa bei stark wechselnden Schichten oder bei sehr durchlässigen Böden – kann die Spülung einen Weg an die Oberfläche finden.
Bei der Q114 werden Gesteine des Zechsteins durchquert, die wechselnde Eigenschaften aufweisen, geklüftet sind und Hohlräume beinhalten können.
Trotz sorgfältiger Planung, Durchführung und Überwachung lässt sich dieses Phänomen nicht vollständig ausschließen.
Es ist technisch bekannt und wird in den Genehmigungsunterlagen berücksichtigt. Unsere Baufirmen wie Denys sind darauf vorbereitet und können schnell reagieren.
Was bedeutet das konkret ?
Die Bohrspülung besteht überwiegend aus Wasser und Bentonit, einem natürlichen Tonmineral. Sie ist nicht toxisch für Tiere oder gefährlich für Mensch und Umwelt.
Der Bohrspülaustritt hat keine Auswirkungen auf die Stabilität der Bohrung oder die Sicherheit der Baustelle.
Wie gehen wir vor ?
Unser Havariekonzept, das mit dem Regierungspräsidium Kassel und der Unteren Wasserschutzbehörde abgestimmt und als sehr gut befunden wurde, ist sofort aktiviert worden.
Die betroffene Stelle wird umgehend gesichert und die ausgetretene Bohrspülung fachgerecht abgepumpt, in einem Container zwischengelagert und wieder eingesetzt bzw. entsorgt. Die Bohrungen werden dafür unterbrochen.
Wir stehen in engem Austausch mit dem RP Kassel und der Bundesnetzagentur, die über solche Vorfälle informiert werden.
Baustellensicherheit Q 114
Der Container steht 1 m vom Fahrbahnrand entfernt, und die Verkehrsschilder sind mit Beleuchtung versehen. Außerdem ist ein Arbeiter vor Ort, um den Verkehr zu regeln, wenn der Traktor den Container mit Bentonit leert.
Es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, allerdings haben wir viele Beschwerden von den Mitarbeitern vor Ort erhalten, dass sich nur wenige Verkehrsteilnehmer an diese Geschwindigkeitsreduzierung halten.
Da es kalt ist und die Arbeiter die Bohrstelle ständig überwachen, ist ein Auto für sie die einzige Möglichkeit, sich während der mehrstündigen Schichten zwischendurch aufzuwärmen.
Die Firma Denys baut derzeit eine mit Stahlplatten ausgelegte Zufahrtsstraße für den Radbagger zum Schweinsbach. Wenn die Qualität dieser Straße für normale Pkw ausreicht, werden wir die Kollegen bitten, dort zu parken – und damit das Hindernis am Fahrbahnrand zu beseitigen.
Baustellenlärm / Bauzeiten
Derzeit wird 10 Tage am Stück gearbeitet (einschließlich Sonntag) von 07:00 bis 18:00 Uhr, danach hat das Bauteam vier Tage frei. Dieses System wird bis Ende des Jahres fortgeführt. Über Weihnachten und Neujahr pausieren die Bauarbeiten.
Abhängig vom Ergebnis der zweiten Bohrphase wird entschieden, ob eine zweite Schicht eingeführt und auch nachts gearbeitet werden kann. Dies soll verhindern, dass alle Leitungen im Winter einfrieren, was negative massive Auswirkungen auf die Arbeiten haben kann.