Artikel vom Freitag, 12. Januar 2024, Werra Rundschau / Lokales
VON EDEN SOPHIE RIMBACH
Abterode – Schüler und andere Besucher aus dem gesamten Werra-Meißner-Kreis, aber auch aus Kassel, Bad Hersfeld, Thüringen und Niedersachsen lernen in der Natur mehr über Artenvielfalt. Und alle besuchen dazu einen Ort: den Naturlehrpfad am Rehberg bei Abterode.
Seit 2004 betreut der Heimat- und Fremdenverkehrsverein Abterode den Pfad. Angefangen hatte im Sommer 2004 alles mit den ersten sechs Infotafeln, wie sich der erste Vorsitzende Bernd Füllgrabe erinnert. Inzwischen bringen etwa 13 Tafeln den Besuchern die Natur näher, ohne dabei mit zu schwieriger Sprache abzuschrecken.
Vier von ihnen kann der Verein nun erneuern. Möglich machen das Mittel für die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen. Verwaltet werden die von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), die das Projekt in Abterode gern unterstützt.
Blühwiesen
Das erklärt Torsten Rapp von der UNB, der für die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie und die der Maßnahmenpläne der FFH- und Vogelschutzgebiete im Werra-Meißner-Kreis zuständig ist. Seit sechs Jahren wird ein Teil der Arbeit des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins Abterode durch das Förderprogramm unterstützt. Denn seitdem gibt es die Blühflächen rund um die Freizeitanlage und den Naturlehrpfad.
Der Verein säht dort eine bestimmte Blühmischung ein, die Pflanzen enthält, die zu unterschiedlichen Zeiten erblühen. Dadurch ist die Blühzeit von Mai bis November abgedeckt, wie Füllgrabe erklärt. Erst im März mähen und mulchen die Mitglieder die Flächen und ackern das Verblühte unter. Zuvor dienen die Stiele Insekten als Brutablage und somit zum Überwintern. 325 Euro sind laut Rapp in die Anschaffung der Blühmischung geflossen, die in diesem Jahr vom Verein ausgesät wird.
Zusätzlich haben die Mitglieder 2010 ein großes Insektenhotel in der Nähe gebaut, gestalten in der eigenen Werkstatt das meiste von dem, was auf der Freizeitanlage und entlang des Pfades zu sehen ist.
Infotafeln
Das gilt auch für die Holzträger der Tafeln, die laut Füllgrabe sonst kostspielig gewesen wären. Dem Verein sei es wichtig, dass Kinder hier am Rehberg etwas über die Natur und die Tiere lernen. Lehrer aus einem großen Umkreis kommen mit ihren Schülern zum Rundweg, um Unterrichtseinheiten in der Natur zu gestalten. Auch die Umweltbildung des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land nutzt den Naturlehrpfad.
Rund 1160 Euro aus den hessischen Fördermitteln sind in vier neue Tafeln geflossen. Da sie zu einem geringen Aufpreis doppelseitig bedruckt wurden, können sie nach zirka acht Jahren für eine doppelte Lebensdauer umgedreht werden.
Füllgrabe sagt, dass Ehrenamt in der Form, wie es der Heimat- und Fremdenverkehrsverein leistet, nur mit Unterstützung wie jetzt durch die Fördermittel möglich ist.
„Dafür bedankt sich der Heimatverein ausdrücklich“, so der erste Vorsitzende. Rapp betont, dass es der Unteren Naturschutzbehörde wichtig war, diese Arbeit des Vereins zu unterstützen. Er lobt: „Nicht jeder Heimatverein engagiert sich so stark für diese Naturschutzaufgaben.“